Tipps & Tricks rund um Fliesen

Vermessen von Bodenflächen – wie funktioniert das?

 

Wer einen Teppichboden, einen anderen Bodenbelag oder Fliesen verlegen möchte, muss wissen, wie viel Material er benötigt. Dazu muss die Bodenfläche vermessen werden. Doch nicht immer sind die Bodenflächen rechteckig oder quadratisch. Komplizierter wird die Berechnung, wenn ein Raum nicht nur gerade Flächen aufweist, sondern wenn Nischen und Erker vorhanden sind. Wie Sie die Bodenfläche ausmessen und berechnen und welche technischen Hilfsmittel es für die Bodenvermessung gibt, das erfahren Sie hier.

 

Die Bodenfläche berechnen – auf einfache Weise

 

Handelt es sich um einen rechtwinkligen oder quadratischen Raum, kann die Bodenfläche ganz einfach durch die Multiplikation von Länge mal Breite berechnet werden. Komplizierter wird es, wenn es sich um einen verwinkelten Raum handelt, zum Beispiel in der Form des Buchstabens L. Dafür gibt es einen Trick: Teilen Sie den Raum auf in mehrere rechtwinkelige Abschnitte. Berechnen Sie die Fläche jedes einzelnen Abschnitts und addieren Sie die Ergebnisse, sodass Sie ein Gesamtergebnis erhalten. Verschiedene Winkelmessgeräte finden sie hier.

 

Räume mit mehr als nur vier Ecken – eine Anleitung in fünf Schritten

 

Bei Räumen, die mehr als vier Ecken haben, wird die Bodenfläche in mehreren Schritten berechnet. 

 

Schritt 1: Um die räumlichen Verhältnisse gedanklich zu erfassen, skizzieren Sie den Raum grob auf einem Blatt Papier, auf dem Sie später die Messwerte notieren. Die Skizze muss nicht maßstabsgetreu sein. Allerdings sollte sie die Details enthalten, die für das Messen der Bodenfläche wichtig sind. Für das Boden messen nicht relevant sind die Maße von Fenstern und Türen. Wichtig sind die Bereiche, in denen Sie den Boden verlegen möchten, zum Beispiel ein Erker oder eine durch einen Kamin oder Kaminschacht ausgesparte Fläche. Die Skizze kann handschriftlich oder alternativ am PC beziehungsweise auf dem Laptop oder Tablet angefertigt werden.

 

Schritt 2: Bestimmen Sie nun die Grundfläche, ohne einen möglichen Erker und Aussparungen zu berücksichtigen. Dazu werden alle Gegenstände und Möbel, die beim Messen im Weg stehen, zur Seite geschoben. Wichtig ist, dass Sie die Länge und Breite des Raumes am jeweils breitesten Punkt messen und anschließend auf der angefertigten Skizze notieren.

 

Schritt 3: Um das Maß für die Grundfläche oder Hauptfläche zu bekommen, werden die gemessenen Werte von Länge und Breite miteinander multipliziert. Das Ergebnis ist dann die Gesamtfläche des Raums, die Sie ebenfalls schriftlich festhalten.

 

Schritt 4: In einem weiteren Schritt werden nun die Längen und Breiten der Nischen, Einbuchtungen, des Erkers und möglicher Aussparungen gemessen. Länge und Breite werden, wie beim Messen der Grundfläche, miteinander multipliziert. Diese Vorgehensweise wiederholen Sie bei allen Nischen, Einbuchtungen, Aussparungen oder Erkern und notieren die Ergebnisse auf Ihrer Skizze.

 

Schritt 5: Komplizierter wird es bei der Berechnung von runden Nischen oder Einbuchtungen. Dazu messen Sie die längste Breite und die längste Länge der runden Nische. Teilen Sie die ermittelte Zahl der Länge durch zwei und multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Breite. Die sich daraus ergebende Summe wird mit Pi (3,14) multipliziert, wobei Pi als Kreiszahl eine mathematische Konstante ist, die definiert wird als Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. Das Ergebnis wird durch zwei dividiert, also geteilt, und auch dieses Ergebnis notieren Sie auf Ihrer Skizze.

 

Schritt 6: Die Flächen der Nischen, Einbuchtungen sowie des Erkers werden zur Gesamtfläche des Raums hinzuaddiert. Anderes gilt für Aussparungen, die zum Beispiel durch einen eingebauten Kamin oder Kaminschacht entstehen und die die Gesamtfläche verkleinern. Diese errechneten Flächen werden nicht addiert, sondern von der Gesamtfläche subtrahiert, also abgezogen. Das Ergebnis ist dann das Endergebnis für die Berechnung der Bodenfläche eines Raumes. Dieses Prozedere können Sie bei weiteren Räumen fortsetzen.

 

Boden vermessen – mit dem richtigen Werkzeug

 

Mit dem richtigen Werkzeug funktioniert das Boden vermessen sehr viel einfacher und vor allem schneller. Ein geeignetes Messinstrument ist der Winkelmesser oder auch die digitale Variante als Winkelmessgerät. Typische Winkelmesser bestehen aus einem kleinen Lineal und einer halbkreis- oder kreisförmigen Scheibe mit einer Einteilung in Winkel. Längst gibt es zu diesen analogen Varianten die digitale Version als Winkelmessgerät. Mit einem Winkelmesser lassen sich nicht nur Böden, sondern auch Decken und Wände vermessen, wobei sie auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden, zum Beispiel im Ingenieurswesen und in der Medizin. Welche Winkelmessgeräte es gibt und wie sie in Tests abschneiden, das erfahren Sie hier.